Leitlinien

Form Follows Function (L. Sullivan)

Die „Funktion“ als Summe von Flugleistung, Handling aber auch Aufbau und Konstruktion steht als Priorität über dem Äußeren. Relativierend geben wir allerdings zu, dass wir uns an die oben genannte Leitlinie nicht immer vollständig halten. Was wäre ein Modellflugzeug, das zwar gut fliegt, aber nicht gut aussieht? Jedoch stehen bei jedem Entwurf zunächst Flugleistung, Handling in der Luft und am Boden im Vordergrund.

Beim Entwurf von Segelflugmodellen mit Leitwerk greifen wir neben der vielfältigen Standardliteratur vor allem auf das, schon etwas ältere, Buch:

„Grundlagen für den Entwurf von Segelflugzeugen“

vom Motorbuch Verlag, Autor Fred Thomas zurück. Das Buch erschien 1979 und gehörte zur Standardliteratur der manntragenden Segelflugzeug-Konstrukteure. Aber auch die deutsche Standardliteratur von Schlichting/Truckenbrodt „Aerodynamik des Flugzeuges“ und Literatur aus dem englisch-sprachigen Raum, wie z.B. das Buch von Daniel P. Raymer, „Aircraft Design: A Conceptual Approach“ gehört zur re-design Bibliothek.

Beim Entwurf von Nurflügeln schließen wir uns dem, im Zusammenhang mit den erwähnten Nurflügel Symposien, entstandenen Buch von K. Nickel und M. Wohlfahrt:

„Schwanzlose Flugzeuge -
Ihre Auslegung und ihre Eigenschaften“

an, welches 1990 im Birkhäuser Verlag erschien.

In diesem Buch wird einem gepfeilten Nurflügel der Vorzug gegenüber einem Brett-Nurflügel gegeben. Wir glauben auch, dass die Pfeilung einen zusätzlichen Freiheitsgrad beim Entwurf bereitstellt. Dieser Freiheitsgrad kann zur Leistungssteigerung verwendet werden. Dies soll nicht heißen, dass wir uns grundsätzlich dem Brett-Nurflügel verschließen. Im Modellflug hat alles seine Berechtigung.

Für die Leistungsberechung verwenden wir, falls vorhanden, gemessene Profil-Kennwerte (Polaren). Wichtig ist, dass diese Messungen im RE-Zahlenbereich durchgeführt wurden, welcher für Modellflugzeuge maßgebend ist (60.000 – 300.000). Neben den schon etwas älteren Messungen, welche an der Universität Stuttgart von Dieter Althaus durchgeführt wurden halten wir die Profilmessungen welche an der Universität in Princeton / USA von dem Team um Michael Selig durchgeführt wurden und werden, als die führende Quelle, um Profile für Modellflugzeuge zu bewerten. Diese Messungen sind in verschiedenen Zusammenfassungen erhältlich, z.B.:

„AIRFOILS AT LOW SPEEDS“ / Soartech 8 (und weitere Zusammenfassungen)

Falls keine Profildaten im relevanten (niedrigen) RE-Zahlenbereich zur Verfügung stehen, wenden wir ein Abschätzungsverfahren an, welches erlaubt Tendenzen bei den Flugleistungen von Modellen zu erfassen welche in diesem RE-Zahlenbereich fliegen.

Eine unserer Leitlinien ist die Betonung auf Modellbau:
Unsere Baukästen beinhalten alle Teile für das Modell bis zum Rohbau, dieses muss jedoch erst noch gebaut werden.

Indem ein Modellbauer sein Modell aus einem Bausatz selbst baut, findet ein Übergang von einem Industrieprodukt zu einem mit individuellen handwerklichen und vielleicht auch kunsthandwerklichen Mitteln gefertigten Modellflugzeug statt. Der Erbauer muss sich „sein Projekt“ eben erarbeiten und kann innerhalb dieses Prozesses auch seine Fähigkeiten und das Verständnis von Flugzeugen weiter entwickeln.

Wir glauben, dass deshalb ein selbstgebautes Flugmodell dem Erbauer ein höheres Maß an Freude geben wird als ein Fertigmodell. Auch wird diese Freude länger anhalten.

Bei der Qualität der Baukästen setzten wir auf einen höchstmöglichen Standard. Ein Modell wird nur dann angeboten, wenn es zuvor in mehreren Prototypen seine Tauglichkeit bewiesen hat. Dies führt dazu, dass unser Bausatz Portfolio nur langsam wächst. Für Anregungen von Kunden sind wir natürlich immer dankbar und werden diese dann bei weiteren Konstruktionen bei deren Eignung berücksichtigen.